Aachener Dom gewinnt denkmalgerechte Reinigung

Bundesweiter Wettbewerb der Deutschen UNESCO-Kommission und Kärcher entschieden

Die Fachjury des gemeinsamen Modellprojekts der Deutschen UNESCO-Kommission und des Reinigungsspezialisten Kärcher hat die Karls- und Hubertuskapelle des Aachener Doms für eine denkmalgerechte Reinigung ausgewählt. Damit geht die 540 Jahre alte Kapelle im Wettbewerb unter den deutschen Welterbestätten als Sieger hervor.
Kärcher wird im Frühjahr 2015 die Durchführung und die Kosten für die restauratorische Reinigung übernehmen. Umfangreiche Tests hatten gezeigt, dass sich die Karls- und Hubertuskapelle des Aachener Doms am besten für eine denkmalgerechte Reinigung durch Kärcher eignet. In der engeren Auswahl standen auch die Welterbestätten Quedlinburger Rathaus und der Frankoniabrunnen der Würzburger Residenz.

„Wir freuen uns sehr, uns für ein Gebäude engagieren zu dürfen, das kulturell und geschichtlich so bedeutsam ist“, sagt Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Alfred Kärcher GmbH & Co. KG. „Mit unserem Fachwissen können wir einen ganz eigenen Beitrag zum Erhalt unseres Kulturerbes leisten.“ Einen anderen wichtigen Anteil haben die Workshops für Kinder und Jugendliche, mit denen die Deutsche UNESCO-Kommission das Modellprojekt begleitet.
„Wenn junge Menschen heute ein Bewusstsein für unser kulturelles Erbe entwickeln, werden sie sich auch künftig für den Erhalt einsetzen“, sagt Dr. Roland Bernecker, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission. „Die Idee des Welterbes fördert dieses Gefühl der Verantwortung auch über nationale und regionale Grenzen hinweg. Viele Kulturstätten sind heute weltweit durch Kriege, Wetterextreme und Vernachlässigung bedroht. Zu einer nachhaltigen Entwicklung gehört auch der Schutz unseres kulturellen Erbes“, so Bernecker.

Die Zusammenarbeit mit dem Unternehmen Kärcher ist Teil des Public Private Partnerships-Programms der Deutschen UNESCO-Kommission. Für zwei Jahre bündeln die Partner ihre Fachkompetenz zum Erhalt von Kulturdenkmälern. Der Schutz des Welterbes ist ein kulturpolitischer Arbeitsschwerpunkt der Deutschen UNESCO-Kommission. Kärcher hat bereits über 100 denkmalgeschützte Bauwerke weltweit restauratorisch gereinigt – darunter die Kolonnaden am Petersplatz, die Christusstatue in Rio de Janeiro und das Brandenburger Tor.

Mitglieder der Fachjury

Der Fachjury des Modellprojekts gehören neben einem Vertreter von Kärcher und der Deutschen UNESCO-Kommission sieben Experten aus Denkmalpflege, Kultur und Wissenschaft an:

  • Professor Berthold Burkhardt, Vorstandsmitglied und Sprecher der Welterbemonitoringgruppe von ICOMOS Deutschland
  • Professorin Gabriele Grassegger-Schön, Leiterin des Labors Bauchemie an der Hochschule für Technik Stuttgart
  • Dr. Birgitta Ringbeck, Beauftragte der Länder im UNESCO-Welterbekomitee, derzeit Auswärtiges Amt
  • Georg Schmid, Stellvertretender Sprecher Landesgruppe Baden-Württemberg im Verband der Restauratoren
  • Ministerialdirigent a.D. Dr. Werner von Trützschler, Vertreter der ad hoc AG Welterbe der Länder bei der Kultusministerkonferenz
  • Professor Gerd Weiß, Vorsitzender der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger
  • Otto Wölbert, Restaurator des Landesamts für Denkmalpflege Baden-Württemberg

Die Karls- und Hubertuskapelle wurde im Rahmen der Grundsanierung des Aachener Domes als erster Baukörper saniert. Begonnen wurden die Arbeiten 1983. Da es damals noch keine gesicherten Erkenntnisse zu Reinigungsmethoden gab, wurde keine Reinigung der Außenwandflächen vorgenommen. Alle weiteren Baukörper des Domes wurden in den Folgejahren mit diversen Methoden ( Wasserstrahl, Microsandstrahl, Jos-Verfahren, Gommage ) gereinigt, zuletzt die benachbarte Nikolauskapelle im Jahre 2013. Nur der spärliche Figurenschmuck der Karls- und Hubertuskapelle ( 8 Stück, Savonnieres Kalkstein) wurden in den letzten Jahren mit Laser gereinigt, die beiden letzten Figuren wurden im Februar 2014 wieder aufgestellt.
Die Dombauleitung freut sich, dass dieses letzte Teilstück im Kapellenkranz des Aachener Domes jetzt denkmalgerecht gereinigt werden kann. „Dabei können auch die Sanierungen der früheren Jahren überprüft werden und kleinere Schäden im Rahmen ‚Der pflegende Hand‘ ausgebessert werden“ so Dombaumeister Helmut Maintz.

Aktuell im Dom:

Temp.: 14.1 °C
Luftfeuchte: 61.4 %rF