Annakapelle – ehemaliges Eingangsportal

10.02.2021 — (Ma)

Annakapelle — ehemaliges Eingangsportal

In karolingischer Zeit gab es an der Süd- und Nordseite der Pfalzkapelle jeweils einen Annexbau. Der Zugang erfolgte im Erd- und Obergeschoss des Sechzehnecks vom SüdOst bzw. NordOst-Joch aus.  Im Rahmen des Baus der Chorhalle mit der Matthiaskapelle wurde die heutige Annakapelle erbaut, fertiggestellt 1449, am 29.01.1449 der hl. Mutter Anna (Anna Selbdritt) geweiht von Dionysius, Weihbischof von Lüttich. Der untere Teil der Kapelle wurde als offene Durchgangshalle errichtet, um für die größer werdenden Pilgerströme weitere Ausgänge nutzen zu können. Seit 1491 nutzte die Marianische Bruderschaft zur Feier des Gottesdienstes die Annakapelle und hatte die Erlaubnis ihre Gildemitglieder hier und in der Umgebung zu bestatten. Die ständig wachsende Verschmutzung, aber auch der Wunsch die Sakristei Matthiaskapelle zu erweitern, führte nach langen Diskussionen 1772 zur barocken Vermauerung der Arkaden mit Anlage einer Zweiflügeltüre als Eingang zum neuen, größeren Sakristeiraum. Ab 1858 nahm der Karlsverein die Restaurierung des Münsters in Angriff, von 1862 – 1872 wurden die handwerklichen Arbeiten an der Annakapelle ausgeführt. Auch die Diskussion zur Öffnung der Arkaden entbrannte wieder, so dass der Karlsverein Anfang 1865 die Bögen wieder öffnete. Das Stiftskapitel setzte aber im Oktober 1865 eine erneute Schließung durch, da eine zweite Sakristei unentbehrlich war, ein einfacher Türzugang zur Annakapelle wurde an der Westseite erstellt. Dies ist der Zustand wie wir in heute noch sehen können.

 

Annakapelle – Garten Münsterplatz

07.08.2020 (Ma) —

Annakapelle — Garten Münsterplatz —

Im Garten Münsterplatz wurde vor der Anna- und Mattiaskapelle ein altes Portal aus Blaustein aufgestellt. Es hatte vor bis vor 155 Jahren seinen Platz in der südlichen Wandfläche der Annakapelle.

Ursprünglich war das Untergeschoss der Annakapelle (von ca. 1449) eine offene Durchgangshalle durch die man durch den südlichen Zugang in das Sechzehneck gehen konnte. Die Muttergottesbruderschaft hatte die Erlaubnis ihre verstorbenen Mitglieder in der Vorhalle zu bestatten. 1772 wurden die Arkaden geschlossen um den nebenliegenden Sakristeiraum der Matthiaskapelle dorthin zu erweitern und den Zutritt zum Kircheninnern vom Münsterplatz aus wie auch das Eindringen von Straßenstaub zu unterbinden. In der geschlossenen südlichen Wandfläche wurde durch den Einbau des Portals die Zugänglichkeit der Sakristei von außen gewährleistet. 1865 wurden die Wandflächen wieder geöffnet, aber im gleichen Jahr wieder ohne Portal verschlossen, jedoch mit dem heute noch an der Westseite vorhandenen Türzugang.

In den vergangenen Jahrzehnten lagerte es unbeachtet, mit vielen weiten historischen Materialien, auf einem Bauhof der Stadt Aachen. Ein Aachener Steinmetz wurde schließlich darauf aufmerksam und kaufte den Bestand auf. Er ordnete unsere Steinstücke folgerichtig der Annakapelle zu (der Steinmetz arbeitete in den 1959/60er Jahren in der Dombauhütte) und bot sie zum Kauf an. Dank der finanziellen Unterstützung des Karlsvereins/Dombauvereins konnten die Stücke zurück erworben und überarbeitet und ergänzt werden.

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