Brandschutzkonzept Aachener Dom

02.06.2019

Brandmelde- und Feuerlöschanlage

Auf dem Symposium ‚Notre Dame geht uns alle an‘ wurde das Brandschutzkonzept des Aachener Domes in einem Kurzbericht vorgestellt. Der Aachener Dom verfügt seit 1929 über eine Feuerlöschanlage in den Hauptdachstühlen Westturm, Oktogon und Chorhalle. Außer dem Ziegelsteindachstuhl über der Matthiaskapelle, sind alle Dachstühle aus Holz, teilweise aus den Jahren 1657/58 nach dem großen Aachener Stadtbrand von 1656. Die Feuerlöschanlage ist trocken, das heißt in den Leitungen befindet sich kein Wasser. Erst wenn die Brandmeldeanlage über die Rauchentwicklung eines Rauchmelders Alarm auslöst, wird in einem Nebengebäude des Domhofes eine Pumpe in Betrieb genommen. Die Pumpe ist noch die Originalpumpe  aus dem Jahr 1929. Das Löschwasser wird in die Feuerlöschleitungen gepumpt ( im Turm bis auf 76 m Höhe) und nur da wo das Feuer Hitze entwickelt hat, öffnen sich die Sprinklerköpfe und nur da wird das Wasser ausgespritzt. Also nur da wo Feuer/Hitze ist wird gelöscht. Aber dort fällt natürlich viel Löschwasser an. Das Löschwasser darf aber nicht in die Gewölbe eindringen, da die Gewölbe ansonsten zu schwer werden und zusammenstürtzen können. Deshalb sind die Gewölbe oberseitig mit einem dünnen Zementputz abgedeckt, so dass das Löschwasser zu den Seiten oder in die Gewölbekessel abfließen kann. An diesen Stellen sorgen Rohrleitungen oder Mauerwerksöffnungen dafür, dass das Wasser nach außen abgeführt wird. Die Feuerlöschanlage sorgt also dafür, dass das Feuer recht schnell bekämpft wird, es klein gehalten wird bzw. im besten Fall es sogar zu löschen , so dass die Feuerwehr die Chance hat bei Eintreffen zum Brandherd zu kommen. Alle Komponenten werden in einem viertel/halbjährlichen Rhythmus gewartet.

Die Feuerwehr übt halbjährlich mit neuen Maschinisten das Anfahren an die Turmgalerie mit der Hubarbeitsbühne. Im Jahr 2018 hat die Höhenrettung der Feuerwehr die Rettung eines Verletzten in Höhe der Uhrengalerie geübt.

Für die Kunstgegenstände im Dom wurde in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ein Plan entwickelt, wo für jeden Kunstgegenstand im Dom beschrieben ist, was man zu welchem Zeitpunkt machen soll. Also am Anfang z.B. mit Wasser kühlen oder mit Brandschutzdecke schützen (je nach Kunstgegenstand) oder am Ende evtl. demontieren und zu einem sicheren Ort transportieren.

 

Aktuell im Dom:

Temp.: 14.0 °C
Luftfeuchte: 64.8 %rF