Taufkapelle

14.12.2020 (Ma) —

Dachdeckerarbeiten — Neue Verschieferung —

In dieser Woche wird die Schieferdeckung der Ebene 2 fertiggestellt. Mit dem Wechsel von der Ebene 1 zur Ebene 2 änderte sich auch die Wölbung der Dachfläche von einer konvex gebogenen Fläche (Ebene 1) zu einer konkav gebogenen Fläche. Da die Fläche der Ebene 2 im unteren Anlauf sehr flach ist, wurde als weitere Dichtungssicherheit zuerst zusätzlich eine Elastomerbitumen-Unterlagsbahn verlegt. Im Vorfeld erstellten wir auch hier Musterflächen, die wir mit dem Sachverständigen beurteilten. Je flacher die Dachneigung, desto größer muss die Überlappung der Schiefersteine sein, da bei starkem Wind Regenwasser unter die Schieferplatten geweht werden kann. Deshalb legten wir zwei Muster an, zum einen mit Schieferplatten 50 cm lang, 20 cm breit und zum anderen mit Schieferplatten 40 cm lang, 20 cm breit. Zum Vergleich in der Ebene 1 verarbeiteten wir Schieferplatten 30 cm lang, 20 cm breit. Bei unserer Dachfläche kam nun noch das Problem der konkav gebogenen Fläche dazu. Das bedeutet, dass die Platten je länger sie sind, in der Mitte hohl liegen. Zudem darf die sichtbare Überdeckung der Platten nicht viel größer sein als in der Ebene 1 oder später in der Ebene 3, so dass das Gesamtbild einheitlich bleibt. Wir haben uns daher für die Variante mit den Schiefern 40/20 cm entschieden. Ab dem 20.11.2020 konnte mit der Verschieferung der Ebene 2 begonnen werden. Wie bei Ebene 1 wurde am Karniesprofil zwischen Ebene 1 und 2 ein Firstgebinde eingedeckt.

Taufkapelle

06.10.2020 (Ma) —

Dachdeckerarbeiten — Neue Verschieferung —

Wir haben wegen Corona lange auf die spanischen Schiefer warten müssen, aber ab dem 23.09.2020 konnten sie dann endlich auf die Baustelle transportiert werden. Am 28.09.2020 begannen wir mit der Erstellung der Rechteck-Doppeldeckung. Es galt zuerst alle Flächen so aufteilen, dass sich nachher im Gesamtergebnis ein einheitliches Bild ergibt; nicht ganz einfach, denn jede der vier Seiten hat sich anders verschoben und ausgebaucht. An der Traufe wurden daher die Ausgleichschichten vorgesehen, also teilweise keine ganzen Schieferplatten. Für die zusätzliche Sicherung der Schieferplatten auf der gebogenen Schalung werden in den vertikalen Stößen Haken aus Edelstahl in die Schalung eingeschlagen, und die darüber liegende Schieferplatte somit an der Unterseite mittig gehalten. Die Schieferplatte wird mit drei Nägeln befestigt, die Löcher dafür von der Unterseite in die Schiefer geschlagen, so dass auf der Oberseite ein Ausbruch (Krater entsteht). Darin kann der Nagelkopf versenkt werden. Wenn er auf der Schieferplatte aufliegen würde, läge auch die darüber liegende Schieferplatte auf ihm auf und es käme zu einer Punktlast, und der Schiefer könnte dort reißen. Nach fünf Schichten wird dann ein Edelstahlblech mit einem Wulst eingebaut um die Rundung der Schalhaut zu brechen. Warum Edelstahl? Gerade an dieser Stelle läuft immer das Regenwasser ab, bei Zink wäre an dieser Stelle eine Durchrostung zu erwarten. Die Edelstahlbleche sind anthrazit gestrichen, damit sie im Gesamtbild eher zurückhaltend bleiben. Alle vier Seiten werden gleichzeitig bearbeitet. Gut die Hälfte der Dachfläche 1 sind inzwischen verschiefert. Mit Dachfläche 2 und 3 sind es ca. 220 qm. 60 qm sind geschafft. Wir hoffen, dass Ende November die Verschieferung fertig gestellt werden kann.

Taufkapelle

06.02.2020 (Ma)

Neue Schiefereindeckung – Musterflächen

Bei der Art der Deckung sind die ausführende Dachdeckerfirma und die Dombauhütte weiter mit den Denkmalbehörden in der Diskussion. Die Rechteck-Doppeldeckung war an der Taufkapelle vorhanden und es gibt für die letzten 200 Jahre keine Hinweise, dass dies anders war. Die Rechteck-Doppeldeckung, auch belgische oder englische Deckung genannt, kommt  natürlich gerade bei uns im Massland sehr oft zur Ausführung und ist charakteristisch für diesen Raum. Daher ist es verständlich, dass die Denkmalbehörden bei der neuen Schiefereindeckung wieder eine Rechteck-Doppeldeckung bevorzugen. Die Dombauhütte kann dies absolut nachvollziehen, sieht aber in der Verarbeitung bzw. Herstellung technische Probleme. Die rechteckigen Schiefer (ca. 20×30 cm) werden bei den gebogenen Flächen, konkav und konvex, nie vollflächig aufliegen. Zu verhindern ist dies nur, wenn man alle 3-6 Schichten horizontale Stufen einbaut, die jedoch den Charakter der Rechteck-Doppeldeckung beeinträchtigen. Auch im Bereich der Überdeckung der Schiefer wird es Abstände geben, wo evtl. der Wind Regenwasser hineinwehen kann. Bei der kleinformatigen, runden Altdeutschen Deckung können die geschwungenen Dachbereiche sehr viel besser kompensiert werden. Natürlich möchten wir eine lange Lebensdauer der Schiefereindeckung erreichen und nicht erleben, dass nach einigen Monaten Schiefer vom Dach fallen. Zur besseren Beurteilung wurden an der Dachfläche Musterflächen erstellt, um weiter über die beste, denkmalgerechte Lösung diskutieren zu können.

 

Aktuell im Dom:

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